Kapselrisse und Hornspalten unterschiedlichster Ausprägung können mit oder ohne Lahmen und zu erkennenden Schmerzen verbunden sein. Manche Kapselbrüche zeigen austretendes Blut aus der verletzten Lederhaut ab beginnendem Bruch bzw. dort wo die Lederhäute durch Horndruck verletzt werden. Die konventionelle Lehrmeinung versucht, Kapselbrüche über verschiedenste mechanische Beschlagsvariationen zu stabilisieren. Nach erfolglosen Maßnahmen stellt noch der vollständige Abtrag des betroffenen Wandhornbereiches bis auf den Hufbeinknochen, also eine OP, ein Lösungsversuch dar. Dies ist nicht nur mit einer strapaziösen OP verbunden, sondern auch mit einer aufwendigen Nachheilungszeit mit Gipsverbänden, Boxenruhe, Medikamenten und später weiteren orthopädischen Fixierungsbeschlägen. Die Hufparameter werden nach Lehrmeinung selten als ausschlaggebend begutachtet, „untersucht“.
Dieses Pferd hatte über Jahre immer mehr oder weniger stark blutende Kapselrisse an beiden Vorderhufen, verbunden mit phasenweise sehr starkem Lahmen. Hinzu kamen Kissing-Spines Probleme. Verschiedene „orthopädische“ Variationen haben keine dauerhafte Verbesserung gebracht. Immer wieder rissen die Kapseln, unter dem Kronrand beginnend, blutend auf.
Durch Herstellung einer natürlichen Hufbeinstellung und Gewölbebearbeitung, in der das Hufbein wie anatomisch vorgesehen, möglichst parallel zum Boden ausgerichtet ist, konnte wieder gesunder Hufmechanismus einsetzen. Der Huf konnte nun unter Last an den Hufwänden weiten, statt verengen und die Kapseln wieder ohne ungünstig wirkende Hebel, Zug-und Druckverhältnisse, die immer wieder ein „Reißen“ der Hornwände ausgelöst haben, nachwachsen. Auch die Kissing-Spines-Problematik entschärfte sich deutlich.