Huftherapie Fallbeispiele

Chronische Hufrehe I

Ausgangssituation

Dieses Pferd mit Hufrehe lebte schon viele Jahre mit wechselnd unterschiedlich starken Schmerzphasen.

Auf den Bildern unten ist eine ungünstige Hufsituation zu sehen. Die Trachten sind zu hoch, die Zehe zu lang und schnabelig, das Sohlengewölbe zu voll, alle sogenannten Hufwinkel stimmen nicht miteinander zusammen.  Die rotierten und stark in die Kapsel abgesunkenen Hufbeine haben sich über die Jahre hinweg im Zehenbereich bereits deutlich und stark abgebaut, sowie eine sogenannte „Ski-Spitze“entwickelt.

Therapieverlauf

Neben einer Ernährungsoptimierung für eine Unterstützung des problematischen und strapazierten Stoffwechsels, hauptsächlich durch angepasste abwechslungsreiche und möglichst artgerechte Ernährung, konnten wir die Hufsituation auf den Weg einer Rehabilitation bringen.

Bereits wenige Tage nach der ersten Hufkorrektur in Richtung physiologische Hufparameter bewegte sich das Pferd ohne klassische Schmerzmittel mit Hufschuhen deutlich leichter. Neben der Stoffwechselunterstützung förderte permanente freigewählte Bewegungsmöglichkeit die Regeneration.

Schon nach dem ersten Monat waren sogar kurze, freiwillige Trabsequenzen auf weichem Boden ohne Hufschuhe möglich. Es folgten einige kleinere oder größere Heilungsreaktionen der zuvor strapazierten Huflederhaut, während der dann wieder Hufschuhe zum Einsatz kamen und sofort Komfort gaben.

Nach 6 Monaten konnte sich das Pferd nach langen Jahren stabil, schmerzfrei und ohne Hufschutz bewegen. Je stärker sich die Lamellenlederhaut regenerieren konnte, je besser die Hufbeinstellung und die Hornqualität wurde, desto fester wurde die Verklebung zur neu nachwachsenden Hufkapselwand der Zehe.

Was es generell zu bedenken gilt

Grundsätzlich braucht die Hufkapsel im optimalen Fall jedoch immer etwa ein Jahr ab Beginn der Therapie bis sie einmal neu und mit guter Aufhängung nachgewachsen ist. Ski-Spitzen, also der Knochenumbau an sich, produziert auch erfahrungsgemäß keine zukünftigen Schmerzen im Huf. Je stärker das Hufbein sich jedoch um- und abgebaut hat in den Jahren ohne „Aufhängung“, also ohne einen funktionierenden Hufbeinträger, desto anfälliger ist der Huf langfristig bei unphysiologischer Belastung, da das Hufbein ja nicht mehr seine ursprüngliche Größe im Zehen-und Gewölbebereich besitzt. Das muss immer bedacht bleiben und auch in der angepassten Hufbearbeitung unterstützt werden.

Mehr zu Hufrehe, den ganzheitlichen Zusammenhängen und den huf-heilpraktischen Regenerationsmöglichkeiten findet sich in der Kategorie Hufwissen.