Diese Fotofolge zeigt die Therapie bzw. Entwicklung der Hufe eines jungen Pferdes mit massivem Abszessgeschehen an allen Hufen.
Über zwei Jahre hinweg zeigte das Pferd zunehmend Trägheit, Verlust an Lebensfreude, unklare Lahmheiten und Unlust in der beginnenden Ausbildung, die deshalb auch immer wieder unterbrochen werden musste. Schließlich entstand ein großer Kronrandabszess am Vorderhuf nach außen. Es folgte jedoch keine Besserung im Befinden und auch keine Besserung im Gangbild. Rehestellung zeigte sich nicht – eher im Gegenteil – unter den Bauch geschobene Beine. Mit der Abdrückzange keine Auffälligkeiten. Die über die Jahre immer größer werdende Hufform wurde nicht als korrekturbedürftig betrachtet.
Zwei Monate nach dem Vorderhufabszess öffnete sich am ersten Hinterhuf ein weiterer Kronrandabszess und zwei Tage später am anderen Hinterhuf. Es wurde bakterielle Infektion in den Hufen, ohne Heilungsmöglichkeit befundet und aufgrund der Schwere der Kronrandschädigungen Erlösung vorgesehen.
Die Hufsituation zeigte völlig falsch proportionierte Hufe, zu hohe Trachten, zu lange Zehen und zusätzlich einen zu steilen Kronrandverlauf – also viel zu große Hufe – begründet durch eine schleichende Fehlentwicklung über Jahre hinweg. Durch die zu großen Hufe wurden die seitliche Lederhaut und die Zehenlederhaut massiv gezerrt und durch die gefüllte Sohlenhornsituation wurde die Sohlenlederhaut gequetscht.
Wir haben sofort massive Stoffwechselunterstützung eingeleitet und die Hufkorrektur und -therapie begonnen, um die Schmerzen schnellstmöglich zu regulieren. Schon nach kurzer Zeit erholte sich das Pferd von den größten Schmerzen und weitere kleinere Abszesse konnte es relativ gut überstehen, da jeweils die drei anderen Hufe zur Verfügung standen und immer wieder Erholungsphasen dazwischen lagen. Nach 6 Monaten zeigte das Pferd sogar deutlich mehr Bewegungsfreude und -möglichkeit als in den Jahren zuvor.
Die Hufsituation wird bei Eiterungsgeschehen selten in Verbindung gebracht, weshalb eine zerstörerische bakterielle Infektion von Gewebe als Grund angenommen wird.