Bewegungsstall-Trail-Konzept – auch im Falle von Krankheit ! ?
Wir Pferdemenschen bieten unseren Pferden vermutlich in den meisten Haltungsformen kein wirklich artgerechtes Lebensumfeld. Vor allem die Gestaltung permanenter pferdegerechter Futtervariationen und Bewegung stellt uns vor große Herausforderungen. Dabei ist der gesamte Stoffwechsel, der Bewegungsapparat und die Psyche der Lauftiere auf Bewegung ausgerichtet !
Entgegen gängiger Ansichten, benötigt das Pferd (Pony-Esel) nach unserer Therapiekenntnis und Erfahrung auch und vor allem bei gravierenden Hufkrankheiten (abgesehen von Brüchen etc.) leichte aber permanente Bewegung, damit der natürliche Hufmechanismus mit der sogenannten Blutpumpe ideal arbeiten kann. Dies ist u.a. nötig, um den Stoffwechsel im Huf (Hornproduktion und Reparaturarbeiten) optimal zu versorgen. Ebenso um „Stau“ (Blut wird dem Huf in der Belastungsphase zugeführt und in der Entlastungsphase zurück Richtung Herz ausgedrückt) in der Hufkapsel durch längeres Stehen zu vermeiden, was erst recht Schmerzen und Schäden in der engen Kapsel auslösen kann. Die Reparaturarbeiten an der Huflederhaut können unter Bewegung leichter ablaufen. Die Sehnen, Bänder und Gelenke benötigen im Allgemeinen über Bewegung den Impuls zur Anpassung nach Korrektur einer vormals kranken Situation an die ungewohnte neue, aber gesunde Stellung. (Bei Sehnenanrissen muss natürlich entsprechend der Untergrund und der Bewegungsradius angepasst sein etc.). Hinzu kommt mentale und pferdesoziale Interaktion. Das gleiche gilt bei Themen im Bewegungsapparat (abgesehen von Brüchen oder gravierenden Wunden etc).
Freigewählte Bewegung ist das natürliche Rehabilitations- und Gesundheitsprogramm für das Lauftier Pferd. Alle körperlichen Strukturen sind hierauf ausgerichtet und benötigen entsprechende Impulse auch in der Reha.
Zudem ist es für alle Lebenwesen und auch Pferdepatienten in ihrem Genesungsgeschehen besonders unterstützend, eine angstfreie, liebevoll kompetente und vor allem Zuversicht ausstrahlende Unterstützung zu bieten. Für die Pferdehalter, die oft bis an ihre Grenzen angestrengt sind, eine bewußt umzusetztende Aufgabe.
Wenn die Haltung, Fütterung und die Umstände im derzeitigen Heimatstall für eine Heilungsphase besonders ungeeignet sind, steht dann die Überlegung an, eine vorübergehende stationäre Reha zu planen. In manchen Fällen ist ein Abstand von Pferd und besonders mitfühlenden Menschen, die oft an die Grenzen ihrer Kraft kommen zudem auch durchaus unterstützend. Sehr große emotionale Aufregung des Besitzers oder des Pferdes verunsichert und überträgt sich ungünstig. Auch Ablenkung kann in einem angenehmen Lebensumfeld selbst im ernsten Krankheitsfall einen neuen Fokus für das Tier bedeuten und die psychische Stabilität und Motivation fördern. Das potenziert die körperliche Heilungskraft.
Doch die beste Unterstützung für ein (huf-)krankes Pferd ist nach unserer Meinung, in einem Heimatstall leben zu können, wo es aus dem gesamten Umfeld, auch im Krankheitsfall, diese Unterstützung erfährt. Das erfordert vielleicht ein Umdenken und Aufwand. In diesem Sinne motivieren wir, Eigenverantwortung und Selbstreflexion mutig anzugehen. Leider werden Änderungen meist durch Probleme eingefordert und eine Stallsuche mit „krankem“ Pferd ist nicht optimal, doch nachhaltig oft eine Bereicherung auf unterschiedlichen Ebenen. Manchmal verdeutlichen sich im Zuge eines Krankheitsgeschehen auch Dinge, die zuvor durch „Schöndenken“ verdrängt wurden, ein Aufbruch mit unterschiedlichen Kosequenzen also längt „fällig“ war und endlich bereichern kann.
Umfassende Weiterbildung und damit einhergehenes Erkennen und Verständnis helfen, Entscheidungen im Leben umzusetzten.
Bis 2022 haben wir 12 Jahre eine „Therapiestall- Hufklink“ betrieben. Nun möchten wir unseren Fokus im Sinne der Pferde und auch der Menschen dahin ausrichten, eine nachhaltige Reha im eigenen heimatlichen Umfeld zu realisieren. Dazu bedarf es sicherlich in einigen Bereichen das bereits beschriebene Umdenken, mentale Stärke, Weiterbildung, der Idee zugetane Therapeuten vor Ort in einem geeigneten Stall.
Unterstützte, selbststärkende Weiterbildung hilft, nachhaltige Lösungen zu finden. Und du kannst dein Pferd in den Prozess der Gesundung selbstbestimmter begleiten. Wir bieten unsere Beratung und Begleitung rund um die genannten Themen an. Trotz räumlicher Entfernungen können wir über online-Austausch Impulse vermitteln und dich auf der Suche nach den passenden Therapeuten begleiten.
In besonderen Fällen steht unser stationärer Therapiebereich noch zur Verfügung. Doch bevorzugt unterstützen wir nach unseren Möglichkeiten deine Weiterbildung und auch die nachhaltige Reha in deinem Heimatstall.