Was ist eigentlich Hufrehe?
Im akuten Zustand bezeichnet der Begriff eine Entzündung der Huflederhaut verbunden mit entsprechender Lahmheit. Entsprechend der Entzündung ist vermehrte Hitze im Huf festzustellen, ebenso ist laut Lehrbuch eine verstärkte Pulsation an den seitlichen Digitalis-Arterien zu fühlen. Doch diese Pulsation ist erfahrungsgemäß nicht immer vorhanden und muss außerdem von „pulsierenden“ Abszessvorgängen unterschieden werden. Daher ist im akuten Zustand eine ernsthafte Rehe nicht immer eindeutig „leicht“ zu bestimmen.
Wie äußert sich Hufrehe?
Häufig zeigen sich ein steifer, klammer Gang, verkrampfte Körperhaltung, Wendeschmerz, und besonders auffällige Trachtenfußung bei vorgestreckten Vorderbeinen und untergeschobenen Hinterbeinen (schwerpunktverlagernde Körperhaltung). Doch hierauf ist nicht immer Verlass, denn diese Haltung kann auch durch Abszessgeschehen oder Körperproblematiken eingenommen werden.
Und was genau passiert bei einer Rehe?
Die schwerpunktverlagernde Körperhaltung im Falle einer sogenannten Rehe wird durch eine Entzündung der sogenannten Blättchen- oder Lamellen- manchmal auch Sohlenlederhaut begründet. Innerhalb der harten Hornkapsel schwillt das Gewebe an und der sich gleichzeitig entwickelnde Druck in der Hufkapsel löst Schmerzmeldungen aus. Das Pferd versucht die Last auf die Trachten zu verlagern, um die betroffenen Gewebe im Zehenbereich zu entlasten. Diese Schmerzausweichhaltung hängt von der individuellen Situation ab.
Für geübte Augen lassen sich außen am Huf, an der Hufkapsel, Hinweise auf eine aktive oder eine in der Vergangenheit stattgefundene Rehe finden. Genau das haben unsere Azubis am Wochenende geübt, indem sie zunächst Tothufe bzgl. ihrer „Lebensgeschichte“ untersucht und individuell angepasst in Richtung physiologische Parameter bearbeitet haben. Im Anschluss daran wurde ein Blick ins Hufinnere geworfen, um die aufgestellten Vermutungen und die eigene Bearbeitung zu überprüfen.