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Was lernen unsere Pferdeosteopathen? Teil 4: Wissen rund ums Pferd

Bewegung

Unsere Ausbildung in integrativer Pferdeosteopathie besteht aus vier Grundpfeilern: der Anatomie, den osteopathischen Konzepten und Techniken, dem Fühlen und dem Wissen rund ums Pferd. Heute geht es um den letzten Grundpfeiler, das Wissen rund ums Pferd.

Vorne Kopf, hinten Schweif, unten Huf

Wer jetzt eine Sammelkategorie unter „ferner liefen und eigentlich nicht so wichtig“ erwartet, wird enttäuscht. Zwar ist es unser Ziel, Wissen um Fütterungs-, Haltungs- und Nutzungsbedingungen, aber auch Gesundheitsfaktoren wie Hufe, Zähne und Stoffwechsel zu vermitteln. Doch dieses Wissen kann essentiell sein, um einen nachhaltigen Behandlungserfolg zu erzielen: Alles hängt mit allem zusammen. So können sich an den Zähnen zeigende Imbalancen des Fressens in Gelenke und Muskulatur fortsetzen und zu Problemen in Hals oder Rücken, aber auch in den Gliedmaßen führen. Umgekehrt kann eine unphysiologische Hufstellung Imbalancen in das Gesamtsystem Pferd bringen, die durch unnötige Muskelarbeit ausgeglichen werden müssen. Außerdem nehmen auch die Organe Einfluss auf den Körper, und zwar nicht nur über ihre direkte Verbindung zu Knochen und Muskeln, sondern auch durch mögliche Schonhaltungen, die Schmerzen leichter erträglich machen.

Wozu ein Osteopath Wissen rund ums Pferd braucht

Letztendlich bedingen die Lebensumstände des Pferdes die Art und Weise, wie es sich bewegt und seinen Körper einsetzt – und das wiederum ist entscheidend für die osteopathische Arbeit. Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens erlaubt es oft überhaupt erst auf Ursachenforschung zu gehen und zu ergründen, woher die am Pferd vorgefundenen Probleme stammen könnten. So können wiederkehrende Probleme im Idealfall bereits im Vorfeld ausgeschlossen werden. Zweitens können auch Faktoren, die die vorliegenden Bewegungseinschränkungen nicht vordergründig ursächlich beeinflussen, einen nachhaltigen Behandlungserfolg einschränken. Wurde bspw. nicht optimal passende Ausrüstung als Ursache für muskuläre Verspannungen identifiziert, kann es trotzdem sinnvoll sein, parallel Haltung und Fütterung anzupassen, um den durch die Behandlung in Gang gesetzten Stoffwechselprozess darüber hinaus zu unterstützen.

Wie wir Wissen rund ums Pferd vermitteln

Wie immer so praxisnah wie möglich! Es geht nicht darum, nebenbei noch Hufbearbeiter, Sattler, Dentist oder Heilpraktiker zu sein, wohl aber grob die jeweilige Situation des zu behandelnden Pferdes einzuschätzen zu können. Besteht offensichtlicher Handlungsbedarf auf einem Gebiet? Wie steht dieser im (ursächlichen) Zusammenhang mit den Befunden? Ist dadurch der nachhaltige Behandlungserfolg gefährdet? Hierbei schöpfen wir aus unserer langjährigen Therapieerfahrung mit ambulanten und stationären teils schwerkranken Patienten. Auf diese Weise ergibt sich eine ganzheitliche Betrachtungsweise, die die Grundlage für einen nachhaltigen Behandlungserfolg legt.