Huftherapie Fallbeispiele

„Überköten“

Ausgangssituation

Dieses Pferd zeigte bereist als Jungpferd immer stärkeres Überköten. Vereinfacht ausgedrückt, bewegte sich das Fesselgelenk in den Vorderbeinen nach vorne in Richtung Zehe, statt in Richtung Ballen. Es wurde eine angeborene Fehlfunktion der Sehnen diagnostiziert, da ihre flachen Hufe schon immer auffällig waren und auch leichte Gangbildauffälligkeiten während des Wachstums bemerkt wurden. Es wurden verschiedenste orthopädische Beschlagsvariationen ausprobiert.

Therapieverlauf

Die Hufe zeigten sich als breite und in der Zehenhöhe flache Zwanghufe, mit flach auf der Sohle liegenden Eckstreben und Trachtenverläufen, die die Ballen quetschen und die Seitenwände der Hufkapseln auseinanderdrücken. Bei der Bearbeitung wurden alte Einblutungen in das Sohlenhorn gefunden.

Um diesen Schmerzen auszuweichen, hat das Pferd während des Aufwachsens für sich gelernt, über muskuläre Arbeit mehr Last auf den vorderen Zehen-Hufbereich zu bringen und durch das Überköten eine Variante gesucht, dem Mittelhuf-Trachtenbereich mit schmerzendem Sohlen- und Eckstrebenhorn auszuweichen. 

Schon nach der ersten Korrektur begann es, den Trachtenbereich auszuprobieren und je stärker die gequetschte Sohlenlederhaut regenerieren konnte, desto schmerzfreier wurde reguläres Fußen möglich. 

Innerhalb eines Monats konnte die Stute zu Hause im Heimatstall weiter nachbearbeitet werden, da sie schnelle Regeneration und Bewegungsfreude zeigte.