Erkrankungen der „Hufrolle“, betreffen den Bereich Strahlbein, Kronbein, Schleimbeutel und tiefe Beugesehne. Die Pferde zeigen wiederkehrende Lahmheiten unter Belastung. „Hochgradige Podotrochlose“ ist eine bedrohlich scheinende Erkrankung, bei der sichtbare Normabweichungen am Strahlbein gefunden werden. So stehen Pferdebesitzer nach diversen, derzeit herkömmlichen Behandlungen in Kombination mit orthopädischem Beschlag, der nur kurzzeitig schmerzunterdrückenden Erfolg zeigt, vor der Entscheidung, ob sie einen operativen „Nervenschnitt“ durchführen lassen, um die Schmerzleitung zu unterbinden.
Die huftherapeutische Erfahrung hat gezeigt, dass sich „Hufrolle“-Krankheitserscheinungen durch nicht geeignete Hufsituationen, die Schädigungen im Hufinneren auslösen, entwickeln können. Da bekannt ist, dass die Abbauprozesse, also Vergrößerungen der Strahlbeinlöcher, keine schmerzhafte Entwicklung des Knochens ist, muss also gefunden werden, was genau die Schmerzen einer Lahmheit auslöst und evtl zu einer Veränderung im Bereich der Hufrolle und damit auch des Strahlbeins führt. Die Hufsituation wird daraufhin begutachtet. Werden Problembereiche gefunden, bedarf es eine Hufbearbeitung nach physiologischen Parametern und Strukturen. Nach gängigen Betrachtungen sehen betroffene Hufe oft sogar sehr gepflegt aus. So mögen es nur kleine Veränderungen zu sein, die vorgenommen werden müssen, die jedoch gerade essenziell wichtig für eine Korrektur und damit Gesundung sind. Die Knochenveränderungen im Strahlbein sind nicht die Ursache für die Schmerzäußerung, sondern betroffene schmerzhafte Gewebestrukturen im Hufinneren – aufgrund von physiologisch nicht korrekten Druck-, Zwang- und Durchblutungssituationen der Hufe.
Im Falle dieses Pferdes war – wie häufig – schon nach der ersten Behandlung ein befreiteres Laufen möglich. Nach einem halben Jahr konnte das Sportpferd wie gewohnt eingesetzt werden. Es zeigte uneingeschränkte Lahmfreiheit und Bewegungsmöglichkeit in Dressur auf hohem Niveau, aber auch im Springen.